Samstag, 29. Dezember 2012

Clärenore Stinnes - Wie ich mit kleinem Wagen durch Rußland fuhr

In den letzten Tagen habe beim Surfen ein besonderes Weihnachtsgeschenk der Staats- und Universitätbibliothek Dresden gefunden. Dort kann man schon eine ganze Menge von digitalisierten historischen Büchern finden (u.a. übrigens auch eine schöne Sammlung historischer Kochbücher Bibliotheca Gastronomica). Und gerade wurden mehrer Jahrgänge von Zeitschriften und Illustrierten aus den 1920er Jahren veröffentlicht, die mich zum Stöbern, Lesen und Bilder-Anschauen verführt haben.

Mein schönster Fund war dabei ein Artikel, den Clärenore Stinnes über ihre Erlebnisse auf "der großen Autoprüfungsfahrt mit dem Wagen durch den Kaukasus" 1925 selbst verfasst hat.

Zur Erinnerung: Clärenore Stinnes war der erste Mensch, der eine Reise um die Welt mit dem Auto gewagt und durchgeführt hat! Auf den schönen Film, in dem man originale Filmausschnitte von dieser Reise sieht, habe ich schon in einem anderen Post in diesem Blog hingewiesen.

Natürlich gibt es noch unzählige weitere Artikel und Bilder zum Thema "Auto" und das nicht nur in der Zeitschrift "Uhu", für die "Fräulein Stinnes" geschrieben hat. So zum Beispiel auch diesen schönen Artikel über den ersten Damen-Automobil-Club in Deutschland in Revue des Monats Nr. 1,1926/27.

Man kann also in den verschiedenen Zeitschriften der Slub Dresden sozusagen auf Schatzsuche gehen. Viel Spaß beim Stöbern und Lesen!

Sonntag, 16. September 2012

Womit haben Hans und Sophie Scholl ihre Flugblätter vervielfältigt?

Unter dem Titel "Mein Buch über Sophie Scholl im Arena-Verlag - Rezensionen und ein Widerspruch" habe ich mich auf diesem Blog ausführlich mit einer Rezension meines Buches auseinandersgesetzt und dabei auch als Punkt 6. geschrieben: "Unglaube schreibt leider nicht, was an meiner Beschreibung der Wachsmatrizen und des Vervielfältigungsapparates falsch ist. Ich kann da nichts finden, schließlich erinnere ich mich selbst noch ganz gut an diese Apparate, die in meiner Schulzeit noch überall benutzt wurden."

Jetzt erreicht mich eine ausführliche Mail von Thomas Kortenkamp, der genau erklärt mit welcher Art von Vervielfältigungsapparat die Scholls ihre Flugblätter abgezogen haben müssen. Der Einfachheit halber und, weil die Materie nicht ganz leicht zu durchschauen ist, füge ich die Mail von Thomas Kortenkamp hier ein:

"Da ich die beiden Schreibmaschinen und die beiden Vervielfältigungsapparate umfassend untersucht habe, kann ich Ihnen den Sachverhalt beschreiben.
Im Buch steht folgendes:
Die Vervielfältigung von Flugblättern war eine mühsame Angelegenheit.
§  Es müssen hierbei zwei Vervielfältigungsapparate unterschieden werden. Greif-Vervielfältiger (Flugblätter 1-4) und ROTO-PREZIOSA (Flugblätter 5+6). Das Vervielfältigungsprinzip ist fast identisch.

Ich füge einen Teil meiner Internet-Publikation ein.
Der Greif ist mit einem klappbaren Holzrahmen, in dem ein Seidengaze eingelassen ist, ausgestattet. In einem Farbfach wird ein Farbwalzenroller gleichmäßig mit Vervielfältigungsfarbe versehen. Unter das Seidengaze wird eine mit Schreibmaschinenanschlag bearbeitete Wachsmatrize, mit der beschriebenen Wachsschicht, gelegt und oberhalb des Rahmens an einem Klappbügel eingeklemmt. Ein Vervielfältigungspapier wird auf die innen liegende Holzfläche im Holzkasten aufgelegt. Der Seidengaze-Rahmen wird darauf abgelassen und das Seidengaze mit dem Farbwalzenroller gefärbt. Durch den Farbauftrag auf das Seidengaze, kann die Wachsmatrize unter dem Seidengaze durch Kapillarkräfte haften. Nun kommen einzelne unbenutzte Saugblätter unter die Wachsmatrize und mit Hilfe des Farbwalzenrollers, wird die Farbe vom Seidengaze durch die perforierte Wachsmatrize auf das Saugpapier gewalzt. Dabei müssen alle Flächenteile mit dem Farbwalzenroller erreicht werden, damit der Textinhalt oder Bilder sich auf das Vervielfältigungssaugpapier überträgt. Das Verfahren entspricht dem eines Mimeographen.


ROTO-PREZIOSA
Anfangs waren Mimeographen (Siebdrucker, im Englischen als stencil duplicator or mimeograph machine oder Memo bezeichnet) gekennzeichnet durch eine einzelne zylinderförmige Transport-Trommel. Später, wie auch beim ROTO-PREZIOSA, hatten Mimeographen für gewöhnlich zwei aufeinanderliegende, gleichgroße zylinderförmige Transport-Trommeln, oft aus Aluminium gefertigt, eine innenliegende Farbverteilungswalze und eine außenliegende Papieranpressrolle. Signifikantes Merkmal der Mimeographen, primär ein Seidengaze (Feintextiltuch) und sekundär die Farbverteilungswalze zwischen zwei Transport-Trommeln, die mit ölhaltiger Farbe versehen ist. Unabhängig der Anzahl vorhandener Transport-Trommeln, ist dieser Bereich mit einer Seidengaze umspannt. Auf das 100 µm dicke Seidengaze wird eine ölhaltige Schnelldruckfarbe aufgepinselt. Mäßigen Farbauftrag erhält auch die Farbverteilungswalze. Der Farbauftrag muss zwischen Seidengaze und Farbverteilungsrolle gut harmonieren, im anderen Fall erhält das Seidenganze zu wenig Farbe und der Farbauftrag auf das zu vervielfältigende Saugpapier gelingt nur spärlich. Zuviel Farbauftrag sorgt für eine unangenehme Verschmutzung des Vervielfältigungs-Apparates und kann die Wachsmatrize durch erhöhte mechanische Belastung und möglicher Blasenbildung schneller verschleißen. Auch Johannes Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks, verwendete im 15. Jahrhundert bei der Vervielfältigung ein Seidengaze.

Im Buch wird beschrieben, wie eine Wachmatrize per Schreibmaschinenanschlag beschrieben wird. Das ist vollkommen korrekt. Jetzt wird der Spiritus erwähnt. Spiritus ist ein Vervielfältigungsverfahren eines Matrizendruckers. Auf Ihrer Webseite habe Sie das richtig angegeben. Das war eine typische Anwendung aus der Schulzeit. Ein Mimeograph arbeitet nur mit ölhaltiger Farbe und sonst nichts.

Arbeitsweise Matrizendrucker - Kurzfassung
Matrizendrucker sind bekannt unter dem Namen Spiritusdrucker, Spiritus-Karbon-Umdruck, Ditto-Maschine und Blaudrucker. Der Unterschied zum Hektographen liegt in der verwendeten Matrize. Hektograph und Matrizendrucker sind sich im Vervielfältigungsverfahren aber sehr ähnlich. Matrizendrucker verwenden zur Vervielfältigung eine Wachsmatrize. Mit Schreibmaschinenanschlag wird ein Deckblatt beschrieben. Hinter dem Deckblatt befindet sich eine einseitig beschichtete Folie mit Wachsüberzug. Das Wachs enthält einen Farbstoff.  Die gewachste Seite liegt direkt hinter dem Deckblatt. Der Schreibmaschinenanschlag spiegelt sich auf der Rückseite des Deckblatts mit Wachs. Die Deckblatt-Matrize wird mit der nicht beschriebenen Seite auf eine Trommel aufgespannt. Befeuchtetes Papier mit Spiritus lösen das Wachs von der Matrize, beim durchgleiten über die Trommel, an. Der Text steht auf der Vervielfältigung. Mit jedem Vervielfältigungszyklus reduziert sich auf der Wachsmatrize die Wachsschicht. Die begrenzte Anzahl der Abzüge liegt wie beim Hektographen, bei ca. 100.

Der Vervielfältigungsapparat Greif kann laut Werbeprospekt 1500 und der ROTO-PREZIOSA bis zu 3000 Vervielfältigungen erreichen. Aber! Unter Kriegsbedingungen war vermutlich das Material der Wachsmatrizen aus Kunstmaterial und es kommt zu früheren Matrizenabrissen.

Wenn Sie mehr über das Thema erfahren möchten, dann können Sie sich bitte gerne meine Webseite ansehen.

Das Bild in Ihrem Buch, das ist ein Gestetner Rotary Cyclostyle No 6. Der Gestetner Rotary Cyclostyle No 6 ist ein kompatibler Vervielfältigungsapparat wie der ROTO-PREZIOSA. Er wird ganz genau so bedient und seine Arbeitsweise ist ebenfalls gleich. Dden Gestetner Rotary Cyclostyle No 6 hat jedoch der Widerstandskreis nicht eingesetzt.

Das Bild aus ihrem Buch haben viele kopiert und daraus folgendes gemacht: (Das Bild lasse ich hier aus wegen der Copyright-Probleme B.L.)

Das haben einige Schulen sich auf ihre Webseite gesetzt.

Ein weitere Fehler ist, es wird oft mitgeteilt, die Widerstandsgruppe habe mit einem Hektographen gearbeitet. Es ist ein Mimeograph, das habe ich alles auf meiner Webseite beschrieben, warum das so ist.

Bei Wikipedia wurde der Eintrag dieser Tage bezüglich „Weiße Rose“ und Hektograph gelöscht. Hier wurde erwähnt, die Widerstandsgruppe habe einen Hektographen für die Flugblätter eingesetzt.

Ein Hektograph und ein Matrizendrucker kann nur etwa 100 bis maximal 150 Vervielfältigungen erreichen. Sophie Scholl beschreibt im Verhör, nach der Hälfte und das waren ungefähr 1500 Kopien sei die Matrize gerissen. Also sind die Vervielfältigungsverfahren Hektograph und Matrizendruck auszuschließen. Ich habe hierzu auch umfangreiche Berechnungen angestellt. Selbst die Buchstaben der Flugblätter 5 und 6 gezählt und damit eine Plausibilisierungserklärung aufgestellt.

Bezüglich Ihres Buches: Es ist ja nicht viel passiert, es verändert nicht die Geschichte und es schmälert nichts am Widerstandskreis. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, das sich mit den technischen Themen der Widerstandsgruppe viele sogar sehr schwer tun. Ich hoffe schließlich selbst, mir keinen Stolperstein gelegt zu haben. Es gibt kaum ein Buch, ohne ein kleines Missgeschick. Offensichtlich ist das auch kaum vermeidbar.


Ich wünsche Ihnen noch eine gute Zeit und würde mich sehr freuen, Sie wieder zu lesen, in einem neuen Buch über den Widerstandskreis.

Herzliche Grüße von
Thomas Kortenkamp"

Ich danke Herrn Kortenkamp für diese Informationen und seine freundlichen Schlussworte!


Samstag, 15. September 2012

„Anständig gehandelt – Widerstand und Volksgemeinschaft 1933-1945“

Unter diesem Titel läuft bis zum 31. März 2013 eine Sonderausstellung im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, die sich mit der NS-Diktatur und dem Verhalten der Deutschen beschäftigt und am Beispiel konkreter Aktionen zeigt, "wie sich Einzelne und Gruppen im Kleinen und Großen gegen den Nationalsozialismus zur Wehr setzten". Gleichzeitig wird auch beleuchtet, wie Widerstandskämpfer durch die Volksgemeinschaft ausgegrenzt und durch das Terrorregime verfolgt wurden

In der Ausstellung werden einzelne Geschichten des Widerstandes anhand von Objekten erzählt und verbildlicht, die bisher noch weitgehend unbekannt sind. Aber auch das Wirken des Hitler-Attentäters Claus Schenk Graf von Stauffenberg wird dargestellt, es geht ebenfalls um die Flugblattaktionen der Geschwister Scholl und ihrer Freunde der Weißen Rose und es wird von dem schwäbischen Tüftler Georg Elser erzählt, der am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller Hitler töten und so den Krieg verhindern wollte.

Mittwoch, 12. September 2012

Ratgeber Abschied nehmen - das neue Titelbild ist fertig

Nein, ich bin immer noch nicht ganz fertig mit der Überarbeitung meines Ratgebers "Abschied nehmen - praktischer Rat und Hilfe in den Tagen der Trauer", den ich bei Amazon als eBook veröffentlichen will. Ja, ich weiß, ich habe gedacht ich würde schon viel eher fertig werden. Aber wie das eben so ist ...

Immerhin habe ich, so oft es ging, daran gearbeitet: Den Text habe ich inzwischen ganz durchgesehen. Jetzt fehlt mir noch der Anhang. Ich überlege gerade, ob ich nicht alles, was bisher dort stand, vergessen und mich nur auf nützliche Links beschränken sollte. Da merkt man nämlich, wie die Zeiten sich verändert haben. Ich habe den Ratgeber ja noch vor dem "Internetzeitalter" geschrieben. Da musste man Literatur angeben, damit die Menschen sich umfassender informieren konnten.

Lang ist es her (knapp zwanzig Jahre um genau zu sein). Inzwischen ist alles, aber auch wirklich alles, im Internet zu finden. Deswegen scheint mir ein kommentiertes Link-Verzeichnis viel nützlicher als jede Literaturangabe zu sein. Damit kommt man schließlich zu allen Informationen, die bisher im Anhang versammelt waren.

Gestern habe ich also die Bearbeitung des Textteils abgeschlossen. Danach habe ich mir ein besonderes Vergnügen gegönnt und in meinen Friedhofsfotos nach einem passenden Titelbild gesucht. Ich habe mit Picasa und Irfanview gespielt und hier steht nun das neue Coverbild für den Ratgeber, von mir persönlich entworfen. Ob es das tut, was Amazon von einem Titelbild verlangt: Kaufentscheidungen maßgeblich beeinflussen?

Sonntag, 9. September 2012

Tankstelle aus den 50er Jahren in Hamburg

Dieses Wochenende ist deutschlandweit der Tag des offenen Denkmals. Wir haben gestern die historische Tankstelle in Hamburg besucht.

Tankplatz mit Zapfsäulen aus den  50ern (Foto Leisner)
Das Gebäude aus den 50er Jahren ist vor einiger Zeit liebevoll restauriert worden und beherbergt inzwischen eine kleine Gastronomie, in der man stilistisch korrekt an Resopal-Tischen sitzen und Kaffee aus zylindrischen Tassen genießen kann. Zeittypische Regale und ein abgerundeter Tresen versetzen einen ebenso in die 50er Jahre, wie die stilechten Zapfsäulen, die allerdings noch kein Benzin liefern. Aber auch das ist angestrebt.
Selbst die Toilette ist stilistisches
passend ausgestaltet!  (Foto Leisner)



Der Eingangsraum  (Foto Leisner)

Im Imbiß  (Foto Leisner)

Blick in den Ölstand  (Foto Leisner)
Seitenansicht der Tankstelle mit Imbiß  (Foto Leisner)
Die Rückseite mit KFZ-Prüfstelle für Oldtimer  (Foto Leisner)
 Wie die Bilder zeigen, handelt es sich um ein echtes und heutzutage seltenes bauliches Kleinod. Dazu ist die Tankstelle ein Platz geworden, an dem an die Geschichte der Mobilität auf verschiedene Weise erinnert wird, denn es gibt hier regelmäßige Treffen für Liebhaber historischer Fahrzeuge. Auch Filme werden gezeigt, denn in der ehemaligen Wartungshalle ist Raum genug für ein zahlreiches Publikum.

Sonntag, 20. Mai 2012

50er Jahre Oldtimer-Treffen im Museum am Kiekeberg

Heute morgen sah das Wetter noch gar nicht so schön aus. Es regnete sogar, als wir unterwegs waren. Aber dann zogen die dunklen Wolken ab und südlich der Elbe im Museum am Kiekeberg schien die Sonne und es wurde immer heißer. Das war genau das richtige Wetter für das jährliche Oldtimer-Treffen bei dem die 50er Jahre im Mittelpunkt stehen. An den Wegen, auf der Obstbaumwiese, neben der Suhle für die Schweine, überall zwischen den historischen Bauernhäusern dieses Freilichtmuseums standen die liebevoll gepflegten Veteranen.

Zu fünft aufgereiht: BMW Isetta mit allem drum und dran
 (Foto Leisner)
Mein Herz schlug natürlich höher bei den BMW-Isettas - schließlich habe ich vor langen langen Jahren selbst einmal ein solche Fahrzeug besessen, das damals eigentlich noch gar kein richtiger "Oldtimer" war.

Die Reihe der Isettas von der Rückseite  (Foto Leisner)
















Aber auch andere Fahrzeuge zogen - nicht nur meine - Bewunderung auf sich:
Morgan Threewheeler  (Foto Leisner)

Eine Ducati als Kipplaster (Foto Leisner)
Motorradgespann mit Besucherin in der Mode der 50er
(Foto Leisner)
Schön ist bei diesem Treffen, dass auch Besucher im passenden Outfit daran teilnehmen.

Modenschau der besonderen Art:
Kleider aus den 50er Jahren  (Foto Leisner)








Und für die "Damen" gibt es sogar ein besonderes Schmankerl: Eine Gruppe der DRK aus Winsen an der Luhe führt eine Modenschau mit Kleidern, Unterwäsche und Nachthemdchen - erinnern Sie sich noch an die Baby-Dolls? - vor.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Eine ausgezeichnete Idee!




Seit Ende 2009 biete ich bei Senioren-Lernen-Online.de (SLO) einmal im Monat einen "Stammtisch" mit dem Titel "Kunstsurfen" an. Die Teilnehmer/innen und ich treffen uns per Skype online. Ich gebe  in den Chat die Internetadressen ein, die ich mir vorher herausgesucht habe, und wir alle betrachten so das gleiche Bild - zuhause auf dem jeweils eigenen Bildschirm - und tauschen uns eine Stunde lang über das aus, was wir sehen. Jeder kann die Sitzungen später auch noch einmal "nach"-surfen, denn ich veröffentliche die Adressen der besuchten Websites hinterher  in meinem Blog.

Als Kunst- und Kulturhistorikerin komme ich so sozusagen wenigstens einmal im Monat zu meinen Wurzeln zurück. Mir macht es Spaß, mich immer wieder mit den neuesten Ausstellungen und mit Kunst und Künstlern aus allen Zeiten zu beschäftigen und ich zeige gern allen, die dabei sind, meine Funde im weltweiten Netz und diskutiere darüber.


Im Februar habe ich mich mit diesem Konzept einfach mal schnell und natürlich online bei dem Wettbewerb "Internet: Keine Frage des Alters!" angemeldet, der von der Telekom, der BAGSO und Klicksafe ausgeschrieben worden war - wie gesagt, findet mein Angebot im Rahmen des Online-Lernens von und für Senioren statt. Dann kam - für mich wie aus heiterem Himmel, weil ich schon vergessen hatte, dass ich an einem Wettbewerb teilgenommen hatte (wie gesagt: Senioren) - kurz vor dem 10. Deutschen Seniorentag in Hamburg ein Anruf der Telekom mit der Nachricht, dass ausgerechnet mein Projekt einen ersten Platz im Wettbewerb bekommen hatte. Eine Woche später war die Preisverleihung, an der ich zusammen mit Uta Krope von SLO auf der Bühne stand und die Urkunde entgegen nahm.
Maud Pagel von der Deutschen Telekom, Utra Krope von SLO
und ich bei der Preisverleihung (Foto Uli Deck)


Natürlich freuen wir uns alle sehr, dass gerade unser Konzept ausgezeichnet wurde. Ein Grund dafür war übrigens auch, dass wir dezentral arbeiten und mit unseren Angebote tatsächlich nur im Internet zu finden sind, also sozusagen das Netz in "Reinkultur" nutzen.




Freitag, 17. Februar 2012

Neues Projekt - E-Book: "Abschied-Nehmen -- Rat und Hilfe in den Tagen der Trauer"

Projekte brauchen Zeit um sich zur entwickeln. Gerade im Friedhofsbereich ist da zur Zeit manches angeschoben, Entscheidungen aber sind noch nicht gefallen. So hat sich die Frage gestellt: Was tue ich jetzt vorrangig?

Bei Senioren-Lernern-online.de gibt es zurzeit ein neues Angebot von Horst Sievert. Er befasst sich mit der Erstellung von e-Books. Da bin ich dabei. Fast gleichzeitig las ich, dass es inzwischen Autoren gibt, die mit gutem Erfolg ihr eigenes e-Book auf Amazon veröffentlichen und es über Twitter und co. vermarkten. Ich habe bei Amazon nachgelesen, wie man als Autor dort das eigene Manuskript digital und online publiziert und finde, das klingt durchaus verlockend, auch wenn da eine ganze Menge Arbeit dahinter steckt.

Titelseite meines Buches im Herderverlag
In diesem Zusammenhang ist mir mein Ratgeber für Kranke und Trauernde wieder eingefallen, den der Herder Verlag in den 90er Jahren veröffentlicht hat. Immer wieder einmal wurde ich in den letzten Jahren darauf angesprochen. Doch das Buch ist schon lange vergriffen und nur noch antiquarisch zu bekommen. Mir erscheint es inzwischen veraltet. Zum Beispiel wurden die Bestattungsgesetze der Länder in den letzten Jahren neu gefasst und die Friedhofskultur hat sich seit den neunziger Jahren stark verändert.

Trotzdem scheint mir das Buch immer noch hilfreich. Das wäre  etwas für einen Versuch mit dem e-Book. Ich will ausprobieren, ob es  Menschen gibt, die sich für dieses Buch interessieren und denen die Informationen weiterhelfen, die ich zu diesen Thema zusammengetragen habe.

Was ist zu tun? Nun als erstes überarbeite ich gerade den Text von vorn bis hinten und bringe ihn inhaltlich auf den neuesten Stand. Vorher macht eine Wiederveröffentlichung keinen Sinn. Ich habe mir die alte Datei hervorgesucht und mich an die Arbeit gemacht. Wie sehr hat sich die Welt seit den neunziger Jahren verändert! Damals war es mühsam die nötigen Gesetzestexte zu recherchieren und alles zusammenzutragen, was mit Bestattung und Trauer zu tun hat. Heute kann ich das bequem über das Internet erledigen.

Braucht es dann überhaupt noch mein Buch? Ich meine ja. Denn dieser Ratgeber sammelt die Informationen und stellt sie übersichtlich dar. Das hilft,wenn man mit dem Tod eines Angehörigen oder mit dem eigenen Tod konfrontiert ist und nicht weiß, was zu tun ist. Dann hat man keine Zeit lange selbst zu recherchieren, sondern man braucht Antworten. Zwar bieten auch Bestattungsinstitute und andere professionelle Dienstleister ihre Hilfe an, doch kann man bei einem Buch sicher sein, dass die Informationen nicht von materiellen Interessen bestimmt sind.  

Und das Urheberrecht? Merkwürdigerweise habe ich da schon damals vorgesorgt, als mein Buch nicht wieder neu aufgelegt werden sollte. Ich habe es mir vom Verlag schriftlich zurückgeben lassen. Nein, ich habe damals wirklich noch nichts von der zukünftigen Entwicklung zu e-Book und Book on demand  geahnt!