Dienstag, 27. Mai 2014

Stadtgrün und Friedhof

Und hier noch die kurze Info, dass das neue Heft unserer Zeitschrift "Ohlsdorf - Zeitschrift für Trauerkultur" zum Titel-Thema "Stadtgrün und Friedhof" gerade verschickt worden ist. Man kann die gedruckte Ausgabe beim Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof  e.V. bestellen oder die digitale Ausgabe im Internet lesen.

Montag, 19. Mai 2014

Hamburgs Grüne Anlagen - Parks und Gartenkultur vom Barock bis zum Urban Gardening

Das neue Heft "Szene Hamburg - Geschichte" (Ausgabe 6) zur Hamburger Gartenkunst liegt vor mir und ich bin davon begeistert.

Ansicht des barocken Gartens von Bürgermeister Lütkens
nach einem Kupterferstich von F. v. Amama
 (entnommen aus:"Hamburgs Vergangenheit und Gegenwart" Bd. 2)
Die 113 Seiten sind prall gefüllt mit informativen Texten und wunderbaren Bildern zur Geschichte von Hamburgs Grünanlagen. Da geht es um die frühesten nachweisbaren Anlagen von Gärten, beginnend mit der Geschichte des Hammer Parks, an der sozusagen stellvertretend die unterschiedlichen Strömungen der Gartengestaltung in den letzten dreihundert Jahren abgehandelt wird. Da erfährt man etwas über das "Irdische Vergnügen in Gott", das der Dichter und Ratsherr Barthold Heinrich Brockes in der Natur und in den Gärten Hamburgs fand. Und weiter geht es über die barocken Gärten, die nur noch im Bild erhalten sind, zu den Landschaftsgärten. Am Anfang steht das Theorie des berühmten norddeutschen Gartenschriftstellers Christian Cay Lorenz Hirschfeld, dann werden die englischen Gärten am Beispiel der Landschaftsparks an der Elbe und besonders der berühmten "ornamented farm" vorgesteltt, in der Baron Caspar Voght das Nützliche mit dem Schönen verband. Der davon übrig gebliebene Jenischpark mit dem Jenisch-Haus gehört für mich zu den schönsten englischen Parkanlagen hier im Norden. 
Jenischhaus mit Blick auf die Elbe (Foto Leisner 2014)

Doch schon springt man weiter zu den Wallanlagen und den Gartenbauausstellungen, zu Hagenbecks Tierpark, der hier besonders unter dem Aspekt der "Grünen Kulisse" für die Tierwelt dargestellt wird und auf dessen heute eher unbekannte Bedeutung als Dschungelhintergrund für die frühe Filmkunst ein eigener Beitrag hinweist.

Ja, und vor dem Römischen Garten, dem Innocentiapark, dem "Gartenkrankenhaus" Eppendorf und dem großen Stadtpark, steht - historisch eingeordnet - mein eigner Artikel über den Ohlsdorfer Friedhof, der als "Friedhof für die Lebenden" eine wichtige Rolle in der kommunalen Grüngestaltung gespielt hat. 

Natürlich bin ich stolz darauf, in diesem Heft mit dabei zu sein. Aber nicht deshalb finde ich es so gut, sondern weil die vielen Artikel und Interviews die Kennerschaft der einzelnen Autorinnen und Autoren widerspiegeln und einen großartigen und gut lesbaren Überblick über die wichtigsten Grünanlagen Hamburgs geben. Zugleich erhält man damit eine exzellente Einführung in die Geschichte der Gartenkunst. 

Eigentlich nur schade, dass das Heft auf schlichtem Papier gedruckt und eben nur ein Heft ist. Buchform und Hochglanzpapier wäre dem prächtigen Inhalt angemessener.