Sonntag, 3. Mai 2020

Und noch etwas zur Geschichte der Pest

In einer Facebook-Gruppe fand ich diesen Hinweis auf das "Pest-Dorf" Eyam in England, von dem ich noch nie gehört hatte. Die Bewohner haben sich während der großen Pest von London 1665-1666 selbst unter Quarantäne gestellt. Sie haben dabei in Kauf genommen an der Seuche zu sterben und zugleich haben sie durch ihre Entscheidung die Nachbardörfer und -städte vor der hochansteckenden Krankheit bewahrt.

Stein an der Grenze zu dem Dorf Eyam mit Löchern für
Münzen zum Tausch gegen Lebensmittel.
Quelle: Von Smb1001 - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9848293
Auf Wikipedia ist zu lesen, dass die Pest das Dorf in mit Rattenflöhen befallenen Stoffballen erreichte, die aus London kamen. Der erste Tote wurde wurde am 7. September 1665 begraben. "Nach weiteren Todesfällen wandten sich die Bürger an ihren Vorsteher, den anglikanischen Priester William Mompesson sowie den puritanischen Pfarrer Thomas Stanley. Beide beschlossen eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen, um die Ausbreitung der Krankheit zurückzudrängen. Dazu gehörte auch, dass Familien ihre Toten selbst zu begraben hatten, und die Verlegung des Gottesdienstes von der Pfarrkirche St. Lawrence nach Cucklett Delph, einer nahen Kalksteinformation im Freien. Die Bewohner sollten damit genügend Abstand zueinander halten können, um sich nicht gegenseitig zu infizieren. Die wichtigste Entscheidung war jedoch, eine Quarantäne über das Dorf zu verhängen, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern."  Weniger als ein Viertel der einstmaligen Bewohner überlebten die Pest.

Das vorrausschauende und aufopferungsvolle Verhalten der Dörfler von Eyam wurde später in zahlreichen literarischen Werken gewürdigt